DER RAHMEN, DER UNSER HANDELN BESTIMMT


Der Luftverkehr steht in Deutschland vor großen Herausforderungen. Wachstum findet verstärkt außerhalb Europas statt. Und durch das Klimaschutzgesetz wird die Luftverkehrssteuer erheblich erhöht. Die gesamte Branche wird gesamtgesellschaftlich zunehmend kritischer wahrgenommen. Davon zeugt auch ein Begriff wie „Flugscham“. Außerdem zeichnet sich ein Konjunkturabschwung ab. Die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook und die unklare Zukunft der Condor belasten den Luftverkehrsmarkt zusätzlich. Hinzu kommen Handelskonflikte zwischen den USA und der EU sowie der drohende Brexit.

All dies berücksichtigen wir, wenn wir jährlich unseren strategischen Entwicklungsplan (EWP) fortschreiben. Er umfasst einen Planungszeitraum von fünf Jahren. Darin analysieren wir unter anderem das Markt- und Branchenumfeld mit den maßgeblichen Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund haben wir die strategische Ausrichtung des Hannover Airport festgelegt.

Sie orientiert sich an dem Oberziel des nachhaltigen und profitablen Wachstums. Stets unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken, die damit einhergehen. Diese werden für die strategischen Schwerpunktthemen Konnektivität, Mehrwert Passagier, Gewerbe- und Immobiliencluster sowie Töchter und Beteiligungen ermittelt.

Dafür führen wir eine SWOT-Analyse durch. Sie zeigt im ersten Teil Stärken und Schwächen und im zweiten Teil Chancen und Risiken auf.

Unser mit den Gesellschaftern vereinbartes Ziel ist es, ab 2021 wieder positive Ergebnisse zu verbuchen. Geplante Investitionsvorhaben im EWP-Zeitraum finanzieren wir weiterhin aus eigenen Mitteln. Das Investitionsbudget dient vorrangig der Sicherstellung betrieblicher Prozesse, der erforderlichen Infrastruktur und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Damit trägt der Hannover Airport maßgeblich zur Konnektivität und internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Niedersachsen bei.

Aktuelle Klimadebatte: Doch auch in Sachen Klimaschutz wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten. Wir verfolgen deshalb das Ziel der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), unsere CO₂-Emissionen nachhaltig zu senken. Konkret bedeutet das: Bis 2030 ist eine Reduktion um 50 Prozent geplant. Bis 2050 streben wir an, unseren CO₂-Ausstoß sogar um 100 Prozent zu reduzieren.




VORREITER IM UMWELTSCHUTZ

Bereits 2003 formulierten wir als Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH die erste Umweltpolitik. Im heutigen Umweltmanagementsystem des Hannover Airport entwickeln wir diese Grundsätze stetig weiter, setzen uns ehrgeizige Ziele und führen entsprechende Maßnahmen durch. Und das äußerst erfolgreich! Seit 2006 wird das Umweltmanagementsystem durch einen unabhängigen Gutachter entsprechend der Verordnung EMAS der Europäischen Union und der internationalen Norm DIN EN ISO 14001 validiert bzw. zertifiziert.

Auch die Hannover Aviation Ground Services GmbH, die Aircargo Services Hannover GmbH sowie die AirITSystems GmbH setzen seit Langem Maßnahmen zum Umweltschutz um. Seit 2010 beziehen sich die EMAS-Validierung sowie die ISO-14001-Zertifizierung auf alle oben genannten Unternehmen. Seit 2016 sind darüber hinaus auch die weiteren Standorte der Hannover Aviation Ground Services GmbH und der AirITSystems GmbH – Berlin, München und Frankfurt – in das Umweltmanagementsystem integriert.

Das Umweltmanagementsystem macht die ergriffenen Maßnahmen transparent und beweist das erfolgreiche Engagement des Hannover Airport für den Umweltschutz.

UMFASSEND NACHHALTIG

Umweltschutz ist ein zentrales Unternehmensziel für uns alle – in der gesamten Infrastruktur und an jedem Arbeitsplatz. Jeder einzelne Mitarbeiter ist gefragt, wenn es darum geht, Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu reduzieren. Nachhaltiges Wirtschaften geht jedoch über ökologische Ziele hinaus. Daher wurde im Jahr 2012 die Nachhaltigkeitspolitik formuliert, die zusätzlich zur Ökologie auch Ökonomie und Soziales in der Unternehmenspolitik verankert.

Als Unternehmen sind wir verantwortlich für ­unsere Mitarbeiter und das direkte Umfeld. Eine Verantwortung, die sich unter anderem in sozialen und gesellschaftlichen Maßnahmen zeigt. Eindrucksvolles Beispiel: der HAJ ­Hannover Marathon. Durch unsere Unter­stützung ­ermöglichen wir ein einmaliges ­sportliches ­Erlebnis – für unsere Mitarbeiter und viele ­T­ausende andere Laufbegeisterte ­ aus der ­ganzen Welt.

LEITLINIEN DER NACHHALTIGKEITSPOLITIK

Wir übernehmen aktiv Verantwortung für unsere Umwelt und Gesellschaft. Wir, die Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH, die Hannover Aviation Ground Services GmbH, die Aircargo Services Hannover GmbH und die AirITSystems GmbH, sind uns über unseren Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft bewusst und ­fördern Aktivitäten, die dem Umweltschutz ­­ sowie der Verbesserung sozialer Aspekte ­dienen. Wir möchten darüber hinaus unsere ­Prozesse ständig verbessern und stellen uns ­dabei auch den Anforderungen des Umweltschutzes und des Gesundheitsschutzes von morgen. In diesem Bewusstsein haben wir eine Nachhaltig­keits­politik formuliert.

OHNE UMWEGE ANS ZIEL

Um Ziele auch wirklich zu erreichen, braucht man nicht nur eine gute Strategie, sondern auch die entsprechenden Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten. In unserem Strategiehaus (Seite 22) erfahren Sie alles zu unserer Umweltstrategie, unseren Herausforderungen, den Zielen und den Maßnahmen.


Im Überblick

Nachhaltigkeit als Teil unserer Unternehmens­strategie
Wir richten unser unternehmerisches Handeln, unsere betrieb­lichen Abläufe sowie unsere Entscheidungen unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten aus. So können Belastungen minimiert und präventive Maßnahmen ergriffen werden.
Umgang mit Ressourcen
Wir reduzieren die von unseren Unternehmen ausgehenden Umweltbelas­tungen so weit wie möglich und gehen mit Roh­­stoffen, Energie, Wasser und sonstigen Gütern sparsam um. Gleich­zeitig ergreifen wir frühzeitig Maßnahmen, um die Luft- und Lärmemission zu reduzieren. Wir investieren in die Nutzung von erneuerbarer Energie und setzen bei neuen Investitionen die beste verfügbare Technik ein.
Gesellschaftliche Verantwortung und Kommunikation
Wir sehen uns als ein verantwortungsbewusstes Unternehmen für heutige und zukünftige Genera­tionen sowie zum nachhal­­­tigen Schutz unserer Umwelt. Wir führen mit interessierten Teilen der Öffentlichkeit einen offenen Dialog und stellen relevante Informationen zur Verfügung. Wir arbeiten mit Behörden, Ver­bänden und anderen Institutionen vertrauensvoll zusammen.
Gesetzliche Vorschriften als Mindestanforderung
Wir verstehen die gesetzlichen Bestimmungen zum Umwelt­­­­schutz als Mindestanforderungen, die wir erfüllen und eigeninitiativ kontinuierlich weiterentwickeln.
Prozess der ständigen Verbesserung
Wir dokumentieren und überwachen die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt und die Gesellschaft, um Schwach­stellen zu erkennen und daraus Verbesserungsmöglich­keiten abzuleiten. Diese werden in konkreten Zielen und Maßnahmen umgesetzt und regelmäßig überprüft.
Motivation zum nachhaltigen Verhalten
Wir motivieren unsere Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Vertragspartner zu umwelt­bewusstem und nachhaltigem Ver­halten. Wir informieren und schulen unsere Mitarbeiter zum betrieblichen Umweltschutz. Unsere Mitarbeiter können über das Ideenmanagement oder direkt über die Umwelt­management­beauftragten Verbesserungsvorschläge zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit einreichen.

Umweltmanagement im Unternehmen

Umweltschutz spielt eine zentrale Rolle. Und das bei allen Unternehmen, die an unserem Umweltmanagementsystem beteiligt sind. Das zeigt sich auch an den

Unternehmensstrukturen. Denn in allen Fällen ist der Bereich Umwelt direkt an die jeweilige Geschäftsführung angegliedert.

Eine besondere Rolle kommt den jeweiligen Umweltmanagementbeauftragten zu. Sie sind zentral in dem Bereich Umwelt der Muttergesellschaft verankert. Innerhalb der einzelnen Tochterunternehmen AGS, ASH und AirIT sind zudem Umweltkoordinatoren aktiv. Sie stehen in direktem Kontakt zu dem jeweiligen Geschäftsführer – als Schnittstelle zwischen Umweltmanagementbeauftragten und dem eigenen Unternehmen. So ist gewährleistet, dass alle umweltrelevanten Themen im Unternehmen bestmöglich berücksichtigt werden. Umweltkoordinatoren und Umweltmanagementbeauftragte stehen in enger Abstimmung miteinander und kommen regelmäßig zu Beratungen zusammen.

Darüber hinaus ist eine Vielzahl an gesetzlich und freiwillig bestellten Beauftragten tätig. Die Ziele des betrieb­lichen Umweltschutzes werden in den einzelnen Unternehmensbereichen entwickelt.

Die folgende Darstellung zeigt den Stellenwert des Umweltmanagementsystems. Es hat sich im Laufe der Jahre zu einem konzernübergreifenden strategisch aufgestellten Managementsystem entwickelt.

Im Rahmen der Kontextanalyse erfolgen die Lebens­wegbetrachtung, die Analyse der Tätigkeiten und Dienstleistungen und die damit verbundenen Chancen und Risiken. Die Ergebnisse dieser Analyse werden in die Strategieprozesse und die Maßnahmenplanung eingebunden.

Konkrete Verhaltens- und Verfahrensweisen in der Ablauforganisation sowie Verantwortlich­keiten in der Aufbauorganisation spiegeln den Stellenwert des Umweltschutzes wider. Durch strenge Vergaberichtlinien gewährleisten wir zudem, dass Umweltbelange auch beim Beauftragen von Fremdfirmen ­berücksichtigt werden.

DIE ORGANISATION DES UMWELTMANAGEMENTS

COMPLIANCE-MANAGEMENT

Relevante Gesetze einhalten und interne Regeln befolgen – so lautet das primäre Ziel des Compliance-Managements. Ein solches betreiben alle am Umweltmanagementsystem beteiligten Unternehmen. Dazu gehört es, Non-Compliance zu verhindern oder frühzeitig aufzudecken und angemessen auf Regelverstöße zu reagieren. Ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmens­erfolgs. Dafür wurde eigens ein spezielles Instrument implementiert: ein Compliance- Management-System.

Aufgrund der Diversität an Handlungsfeldern gilt für diese Unternehmen eine Vielzahl an Vorschriften: gesetzliche Vorgaben, interne Regelwerke und sonstige Verpflichtungen.

Im Rahmen des Umweltrechts sind beispielsweise das Bundesemissionsschutzgesetz sowie das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz zentral. Doch auch die Betriebssicherheit, die eigentliche Luftfahrt und unsere baulichen Aktivitäten unterliegen unzähligen Regularien. Ein Genehmigungskataster und eine Datenbank der geltenden umweltrechtlichen Vorgaben stellen die Anforderungen übersichtlich dar.

Die konkrete Umsetzung obliegt den einzelnen Fachbereichen. Das Handeln der Geschäfts­führung, der Führungskräfte und der Beschäftigten soll stets in vollem Umfang mit allen relevanten Gesetzen und internen Richtlinien in Einklang stehen. Deshalb bestätigen die Verantwortlichen der einzelnen Unternehmensbereiche zweimal jährlich die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben, aller internen Regelwerke und sonstiger Vorschriften und Ver­pflichtungen. Die AirITSystems schult darüber hinaus ihre Mitarbeiter einmal jährlich zu diesen Regelungen.


WIR SCHAUEN GENAU HIN: UMWELTASPEKTE

Unter Umweltaspekten versteht man alle Auswirkungen, die ein Unternehmen im Rahmen seines Wirtschaftens auf die Umwelt hat oder haben kann – ob positiv oder negativ.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Umweltaspekten.

Direkte Umweltaspekte sind die unmittelbare Folge einer Tätigkeit. Sie können von den Unternehmen direkt beeinflusst werden. Einige Beispiele: Abfallaufkommen, Wasserverbrauch.

Indirekte Umweltaspekte sind nur mittelbar auf die Tätigkeit der Unternehmen zurückzuführen. Deshalb kann auf sie auch nur geringfügig Einfluss genommen werden. Sie entstehen beispielsweise durch das Verhalten von Besuchern und Lieferanten oder durch den Flugverkehr.

Allerdings kann nicht immer exakt zwischen direkten und indirekten Umweltaspekten differenziert werden. Vielmehr ist entscheidend, dass alle wesentlichen Umweltaspekte erfasst und systematisch priorisiert werden. Dies geschieht im Rahmen unseres Umweltmanagements. Darauf aufbauend werden Maßnahmen entwickelt. Sie dienen dem Ziel, unsere Umweltauswirkungen zu reduzieren.

Die Grafik rechts zeigt eine Übersicht über die wesentlichen Umweltaspekte.

WESENTLICHKEIT DER UMWELTASPEKTE

Alle Umweltauswirkungen werden systematisch bewertet und priorisiert. Die Priorisierung der Umweltaspekte erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird eine Kontextanalyse durchgeführt. Dabei analysieren wir Umweltzustände, Umweltereignisse, politische, rechtliche, soziokulturelle, ökonomische und technologische Faktoren sowie unsere eigene strategische Ausrichtung.

Anschließend bewerten wir die Umweltaspekte mithilfe einer Bewertungsmatrix. Hier legen wir folgende Bewertungskriterien an: Einflussnahme, Engagement, Betroffenheit sowie Erwartungen und Interessen. Die letztendliche Priorisierung der Umweltaspekte erfolgt schließlich für die einzelnen Anspruchsgruppen des jeweiligen Unternehmens. Unsere strategische Ausrichtung basiert auf den Ergebnissen dieser Analyse.

ÜBERSICHT DER DIREKTEN
UND INDIREKTEN UMWELTASPEKTE



NACHHALTIGKEIT AM FLUGHAFEN – EIN UMFANGREICHES THEMA

EIGENE ENERGIE

Blockheizkraftwerke am Airport

Einen Großteil unseres Energiebedarfs decken wir selbst. Dazu betreiben wir zwei Blockheizkraftwerke. Sie funktionieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wandeln sie Erdgas in Strom und Wärme um. Insgesamt beträgt ihre elektrische Leistung etwa 3.500 Kilowatt. Die thermische Gesamtleistung liegt bei etwa 3.900 Kilowatt.

Zusätzlich dienen zentrale Niederdruck-Heißwasserkesselanlagen der Wärmeerzeugung. Drei von ihnen werden ausschließlich als Versorgungsreserve eingesetzt. Hinzu kommen diverse kleinere gasbefeuerte Kesselanlagen auf dem gesamten Campus. So werden Gebäude beheizt und Wasser erwärmt.

Dabei entstehen Emissionen. Wir stellen jedoch sicher, dass Grenzwerte eingehalten werden – durch regelmäßige Wartung und Prüfung sowie durch Kontrollen des Bezirksschornsteinfegers und des Gewerbeaufsichtsamts. Dort reichen wir zusätzlich regelmäßig Emissionserklärungen ein.

Klimatisierung

Im Sommer betreibt die Wärme außerdem drei Absorptions-Kälteanlagen. Diese decken den Grundkältebedarf, der durch die Kühlung der Terminals entsteht. Zwei weitere Kompressionskälteanlagen helfen in Spitzenzeiten bei besonderem Kühlungsbedarf.

OHREN GESPITZT

Lärm- und Schallmanagement

Fluglärm ist ein wichtiges Thema am Hannover Airport. Er entsteht hauptsächlich durch die Triebwerke der Flugzeuge sowie durch Luft­wirbel an Rumpf und Tragflächen. Ziel ist es, zu einer lärmmindernden Gesamtentwicklung des Luftverkehrs beizutragen. Eine Fluglärmüberwachungsanlage mit neun Messstellen überwacht die Geräuschentwicklung. Und das bei allen an- und abfliegenden Flugzeugen.

Im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm wurde 2010 außerdem ein Lärmschutzbereich fest­gelegt. Dessen Einhaltung überprüft das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung zusätzlich an vier Messstellen.

 

ERSTMAL DURCHATMEN

Umgang mit Emissionen

Flugzeuge, Abfertigung und Kfz-Verkehr: Durch den Betrieb eines Flughafens entstehen Emissionen. Zum Tragen kommen in erster Linie Diesel, Erdgas und Heizöl. CO₂ dient als Leitwert zur Bewertung und Kontrolle unserer Klimaschutzaktivitäten.

Zur CO₂-Reduzierung werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt. Ein Großteil zielt auf eine Optimierung unseres Energieverbrauchs ab.

BEREIT ZUM ABFLIESSEN?

Umweltschonende Wasserwirtschaft

Wasser ist eine wichtige Ressource, die geschützt werden muss. Für den Hannover Airport bedeutet das, den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren. Es geht aber auch darum, das Schmutzwasseraufkommen zu senken, den Schadstoffgehalt im Wasser zu vermindern und umliegende Gewässer zu schützen.

Flugzeugenteisung

Damit ein Flugzeug sicher starten kann, muss es im Winter enteist werden. Dabei wird ein heißes Glykol-Wasser-Gemisch auf die Maschinen aufgetragen. Das abtropfende Wasser fangen wir seit 2001 komplett auf. Dieses wird anschließend zur Kläranlage Langenhagen geleitet oder in der Bodenfilteranlage gereinigt. Die benötigte Menge an Enteisungsmittel ist abhängig von den konkreten Wetterbedingungen. Am Hannover Airport kommt modernste Technik zum Einsatz, die die Menge an Enteisungsmittel auf ein Minimum reduziert.

Flächenenteisung

Auch die Vorfelder, Rollflächen und Start- und Landebahnen müssen im Winter enteist werden. Hier wird auf biologisch abbaubares Ent­eisungs­mittel gesetzt. Gemeinsam mit Regenwasser gelangt es ebenfalls in die Bodenfilter­anlage. Auch hier ist die benötigte Menge an Enteisungsmittel abhängig vom Wetter. Um Enteisungs­mittel zu sparen, enteisen wir lediglich die Nordbahn. Über diese wird dann der gesamte Flugverkehr geleitet.

Bodenfilteranlage

Die Bodenfilteranlage verfügt über eine umfangreiche Mess- und Regelungstechnik. Sie stellt sicher, dass die Filterbeete optimal bewirtschaftet werden. So ist auch garantiert, dass behördlich vorgegebene Ablaufwerte eingehalten werden.

Folgende Verfahrens­stufen kommen zum Einsatz:

1. Abscheidebecken: Sedimentierbare Stoffe werden entfernt, vorhandene Leichtstoffe (beispielsweise Kerosin) abgeschieden. Die Abscheidebecken messen etwa 200 Quadratmeter.

2. Speicherbecken: Die Wassermassen werden gesammelt. Alle Anlagen haben je vier Speicherbecken. Insgesamt fassen sie 52.000 Kubikmeter.

3. Bodenfilter: Der Filter besteht aus sieben Filterbeeten. Gemeinsam messen sie 10.300 Quadratmeter. In Intervallen wird das Wasser auf die Filterbeete aufgetragen und am Grund der Filter gesammelt. Dort bauen Mikroorganismen die Inhaltsstoffe ab. Das gereinigte Wasser wird anschließend in die flughafennahen Gewässer Mühlengraben und Scheidegraben geleitet.

Öl und Kerosin

Bei Unfällen auf einem Flughafen besteht die Gefahr, dass Leichtflüssigkeiten wie Öl oder Kerosin austreten. Diese vermischen sich nicht mit Wasser, sondern schwimmen auf der Oberfläche. Mit einem Zentralabscheider können wir sie entfernen. Kleinere Mengen werden direkt vor Ort, in der Regel durch Abstreuen, beseitigt.

Regenrückhaltebecken

Besonders auf den befestigten Flächen sammelt sich bei Niederschlag Wasser. Dieses verlässt das Flughafengelände über Gräben und über unsere Regenwasserkanalisation. 14 große Regenrückhaltebecken sichern einen kontrollierten Ablauf. Insgesamt haben sie ein Volumen von etwa 133.900 Kubikmeter. Zusätzlich stehen weitere kleine Becken bereit.